Endlich ein neues Meisterwerk des britischen Songpoeten und Troubadours!
from Mathias Pack on 24/02/2024
Der 79-jährige Brite Allan Taylor legt mit seinem seit langem erwartetet neuen Album "The road well travelled" ein neues Meisterwerk vor.
Ein wahrlich passender Album Titel, denn seine fast 60 Jahre „on the road“ gehören nun der Vergangenheit an und der begnadete Songpoet, Singer/Songwriter, Gitarrist, promovierte Musikwissenschaftler und Philosoph hat sich vom anstrengenden Tournee-Leben zurückgezogen.
In seinen wie immer tiefgründigen, oft auch autobiografischen Songtexten teilt er uns Gedanken und Geschichten aus seinem Leben als Musiker „on the road“, lässt uns teilhaben an dem was ihm in seinem Leben wichtig erscheint und bewegt und uns darüber nachdenken welche Parallelen in Werten und Wertigkeiten es zu unserem eigenen Leben gibt.
Die nun neu veröffentlichten und wundervoll arrangierten und instrumentierten Songs geben inhaltlich einen Rückblick auf sein gesamtes künstlerisches Schaffen, von den bedeutenden Folk-Clubs in England, seine prägende Zeit in New York City, Tourneen durch Amerika und viele andere Auftritte weltweit – immer beeinflusst, inspiriert und ganz in der Tradition seiner großen Vorbilder Jack Kerouac und Woody Guthrie. In "A giant red balloon", einer meiner Lieblingsnummern auf dem Album führt der Weg uns weit zurück in die Jugendzeit und im Titelsong, der bezeichnenderweise gleichzeitig der „Rausschmeißer“ des Albums ist, durchstreift der Altmeister, mit Gänsehautverursachendem Sprechgesang und lediglich von zarten Klavierklängen begleitet, in vielen Zitaten noch einmal sein gesamtes künstlerisches Leben.
"The Joker´s hand" ist ein schönes Duett mit seinem jungen dänischen Kollegen Jacob Dinesen und "I‘m going home" ist wie auch "Just the way it goes" eine wahre Wohltat fürs Ohr und beide auch absolute Favoriten von mir.
Einen echt außergewöhnlichen Hörgenuss bietet das als Super-Audio-CD herausgebrachte neue Album und man bedauert am Ende das es leider nur acht Lieder, mit insgesamt 40 Minuten Spielzeit, aufs Album geschafft haben.
Bleibt zu hoffen das der Abschied vom Touralltag nicht auch ein Abschied vom Studio sein wird, seine Gesundheit weiter mitspielt, die hohe Kreativität anhält und Allan Taylor uns auch jenseits der 80 (die er nächstes Jahr wird) noch weiterhin mit wundervollen, neuen Songs zu überraschen weiß.
Wie Taylor auf seiner Webseite aktuell mitteilt, ist übrigens aus der Idee zum Album auch die Idee entstanden einzelne Konzerte unter demselben Titel zu spielen, in dem er dann auch die Geschichten und Anekdoten erzählen werde, die zu den Songs geführt haben, die er in seinen vielen Jahren auf Tour geschrieben habe und seine Karriere ausmachen. Um diese rare Chance ihn live zu erleben nicht zu versäumen, lohnt es sich die wenigen Auftritte und Termine des Troubadours genau im Auge zu behalten.
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